Mittwoch, 16. März 2016

Rezension | "Geboren um Mitternacht" von C. C. Hunter (Leserunde)


Fischer FJB | Taschenbuch | 512 Seiten | 21. Juni 2012 | 978-3841421272
Originaltitel: Born at Midnight (2011)

"Von Kindheit an wird uns erzählt, dass diese Dinge nicht existieren. Die Wahrheit ist aber: Sie existieren. Nicht alle Menschen sind gleich."  // Seite 58

In Kylies Leben geht alles schief: Ihre Eltern lassen sich scheiden, ihr Freund hat Schluss gemacht, und ihre Mutter schickt sie auch noch in ein Sommercamp. Doch Shadow Falls ist anders: Hierher kommt nur, wer übernatürliche Kräfte hat – Feen, Hexen, Vampire, Gestaltwandler und Werwölfe. Auch Kylie soll besondere Fähigkeiten haben – wenn sie nur wüsste, welche …

Doch plötzlich wird das Camp bedroht. Nur, wenn sie alle ihre besonderen Kräfte gemeinsam einsetzen, werden sie die übermächtigen Feinde besiegen können.



Geboren um Mitternacht hat uns beide leider ein wenig enttäuscht.

Das Konzept rund um ein Camp, in dem Übernatürliche über einen bestimmten Zeitraum leben und lernen sollen, ihre Kräfte zu kontrollieren und sich an ein besonderes Leben zu gewöhnen, klang anfangs gut und versprach auch eine interessante Geschichte. Wir hatten gewisse Spannungen zwischen den verschiedenen Arten erwartet, aber auch, wie sie es schaffen trotz ihrer Unterschiede gemeinsam zu leben und zusammen zuhalten um das Camp vor Angriffen zu beschützen. Das war leider nicht das, was wir bekommen haben.

Insgesamt passiert in diesem Buch gefühlsmäßig nicht viel. Es gibt spannende Handlungsstränge und gute Ansätze, aber hauptsächlich erschien uns der Band eher wie eine Einführung in die Shadow Falls Serie. C.C. Hunter stellt die wichtigsten Charaktere ausgiebig vor – wobei sie trotzdem unserer Meinung nach sehr blass wirkten und uns das Mitfühlen somit erschwerten – und schildert glaubwürdig, wie sich Kylies trotz der anhaltende Widerstände in ihre neue Welt einlebt. Gefallen hat uns Kylies Skepsis und ihren Zweifel, dass sie nicht alles sofort geglaubt hat, was man ihr erzählt hat. Und auch wenn ihre Zweifel und ihr Widerstand gerechtfertigt waren, wirkte sie nach einer Weile unglaubwürdig. Es gab genug Beweise für ihre Übernatürlichkeit und ihr trotziges Verhalten war wahnsinnig nervig.

Wegen des Klappentextes haben wir beide einen anderen Plot erwartet und waren vermutlich deswegen letzten Endes auch so enttäuscht. Die genannte "Bedrohung" für das Camp war schließlich mit ein paar Seiten am Ende völlig problemlos aufgelöst und daher viel zu kurz geschildert. Wir hatten beide mehr von diesem "Angriff" erwartet und auch von dem Kampf der Camp-Besucher und den Gegnern. Stattdessen wurden unnötigen Nebengeschichten zu viel Raum gegeben und zu sehr aufgebauscht, die am Ende keinen Einfluss auf die eigentliche Handlung hatten. So zum Beispiel die Nebenstory um Kylies beste Freundin Sara oder ihr Exfreund Trey. Auch Kylies Liebesleben wird ausführlich dargestellt und die Männer werden ihr quasi auf dem Silbertablett serviert. Die Dreiecksgeschichte zwischen Kylie, Derek und Lucas hat einen großen Raum im Plot gespielt, war zum Teil aber wirklich diffus, weil sie sich anfangs von beiden fernhalten wollte, aber dann doch mit beiden rumknutscht und sich nicht entscheiden kann, ob Leidenschaft oder Sicherheit besser für sie sind – dazu kommt noch, dass Kerstin Dreiecksgeschichten grundsätzlich hasst.

Leider sind am Ende sehr viel Fragen offen geblieben. Klar, einiges muss zurückgehalten werden, um uns neugierig auf die nachfolgenden Bände der Reihe zu machen, aber ein Gefühl der Unzufriedenheit blieb trotzdem zurück. So, als wäre keins der Geheimnisse, die im Buch angesprochen wurden, enthüllt worden. Trotzdem hat die Andeutung zum Ende hin gereicht, um uns beide zum Weiterlesen zu animieren.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen. Die verschiedenen Charaktere waren – wie oben schon beschrieben – etwas blass, doch jede Figur hat seine eignen Stärken, Schwächen und Besonderheiten und damit definitiv Potential um im nächsten Band besser zu erscheinen.


Geboren um Mitternacht von C. C. Hunter hat uns beide von der Geschichte her ein wenig enttäuscht, weil wir andere Erwartungen hatten und gerade der groß angekündigte Konflikt nicht wirklich bedeutsam war. Die von Hunter geschaffene Welt und die Idee haben aber definitiv Potential. Dadurch, dass sie viele Fragen offen lässt und am Ende Andeutungen zu Band zwei macht, ist man als Leser durchaus daran interessiert, auch den nächsten Teil zu lesen. Für sich gesehen ist das Buch aber leider nur durchschnittlich.



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