Freitag, 22. April 2016

Rezension | "Göttin der Rosen" von P.C. Cast

Fischer Verlag | Taschenbuch| 453 Seiten | 16. März 2013 | 978-3596193868
Originaltitel: Goddess of the Rose (2006)

"Ich tue das nicht aus Grausamkeit, sondern um dich und mein Reich zu beschützen. Denn welche sterbliche Frau könnte jemals ein Monster lieben?" // Seite 174

Reihenfolge der "Mythica"-Reihe 

Göttin des Meeres / Goddess of the Sea (1)
Göttin des Frühlings / Goddess of Spring (2)
Göttin des Lichts / Goddess of Light (3)
Göttin der Rosen / Goddess of the Rose (4)
Göttin der Liebe / Goddess of Love (5)
Göttin des Sieges / Warrior Rising (6)
Göttin der Legenden / Goddess of Legend (7) 

(Verlagsseite)

Die Schöne und das Biest - kann ihre Leidenschaft den Fluch lösen?
Die Frauen der Familie Empousai hüten ein Geheimnis: Seit Jahrhunderten ist es nicht der grüne Daumen, der ihre Rosen so gut gedeihen lässt, sondern der Tropfen Blut, den sie opfern. Eines Tages erfährt Mikki, dass sie eine Hohepriesterin im Reich der Rosen ist. Und dieses Reich wartet auf sie. Wäre da nicht die schreckliche Bestie, die seine Grenzen bewacht. Doch bald findet Mikki diese Bestie anziehender, als ihr das je bei einem Mann passiert ist...


(Verlagsseite)

P.C. Cast ist die Autorin der zwölfbändigen House of Night-Serie. Sie wuchs in Illinois und Oklahoma auf und arbeitete viele Jahre als Lehrerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Bücher erreichten eine Gesamtauflage von über zwanzig Millionen Exemplaren und erschienen in mehr als vierzig Ländern.
Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihren geliebten Katzen, Hunden und Pferden in Oregon.


Einführung der Autorin
Prolog
Erster Teil (7 Kapitel)
Zweiter Teil (27 Kapitel)
Dritter Teil (3 Kapitel)
Leseprobe zu "Göttin des Sieges"


"Göttin der Rosen" ist einer der besseren Bände der Reihe. Bei den letzten beiden Teilen, die ich gelesen habe ("Göttin des Frühlings" und "Göttin der Legenden"), hatte ich große Probleme mit der Darstellung der Mythologie beziehungsweise der geschichtlichen Hintergründe. Besonders der Umgang mit den Mythen um Hades und Persephone hat mir missfallen. Deshalb war ich nervös, wie die Autorin das "Die Schöne und das Biest"-Thema verarbeiten würde, da ich das Motiv sehr gerne habe - ich hatte Angst, dass die Darstellung mich ärgern würde. Diese Angst hat sich aber zum Glück nicht erfüllt. Im Gegenteil, das Motiv wurde gut verarbeitet.

Die Charaktere sind recht sympathisch, auch wenn sie alle ein bisschen blass bleiben. Gerade Mikki (die 'Schöne'), und Asterius (das 'Biest'), haben nicht wirklich Schwächen und die Protagonistin war für meinen Geschmack etwas zu schnell bereit, ihr ganzes bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Vor allem deshalb konnte ich nicht wirklich einen Zugang zu ihr finden, obwohl ich sie durchaus mochte. Viel interessanter fand ich den Wächter, der auf dem Minotaurus basiert und eine spannende Hintergrundgeschichte hat - die griechischen Mythen wurden hier gut eingearbeitet und ich fand interessant, dass er nicht (wie im Original) als Strafe in ein Biest verwandelt wurde, sondern als Belohnung 'menschliche' Charakterzüge bekam. Insgesamt ist Asterius sehr geheimnisvoll und erst nach und nach erhalten wir Einblicke in seine Gedankenwelt, die offenbaren, dass er verletzlich ist und nur bedrohlich wirkt. Er ist ein Ausgestoßener und nur die Schöne kann ihn verstehen.
Die Beziehung zwischen den beiden hat sich ganz gut und vor allem glaubwürdig entwickelt, auch wenn alles ein wenig zu schnell ging und es gerade am Ende fast schon zu einfach war. Mikki war zu Beginn sowohl ängstlich als auch fasziniert, was ich ziemlich realistisch fand - schließlich war sie in einer für sie ganz neuen Welt voller geheimnisvoller Rituale und unbekannter Wesen. Als sie ihn dann näher kennen lernte, fühlte sie sich mehr und mehr zu ihm hingezogen, da sie hinter seine raue Fassade blicken konnte. Die Geschichte läuft hier parallel zu "Die Schöne und das Biest" und es gibt verschiedene Szenen, die stark an das Märchen erinnern. Dennoch bildet dieser Aspekt nur den Rahmen der Handlung, quasi das Grundgerüst. Die Liebesszenen selbst waren meiner Meinung nach geschmackvoll und nicht zu detailliert, aber durchaus sinnlich und auch die emotionale Verbindung wurde glaubwürdig geschildert.

Was mich gestört hat, sind die männerfeindlichen Tendenzen der Geschichte. Die Frauen sind alle wunderschön, klug und selbstlos, während die Männer hauptsächlich für Sex benutzt und als barbarisch dargestellt wurden. Natürlich wird Hekate mit Weiblichkeit assoziiert und in ihren Ritualen wurden wohl viele Männer geopfert, aber dennoch war es so viel zu einseitig.
Besonders erschreckend fand ich aber eine Wendung am Ende, die in der englischen Inhaltsangabe mehr oder weniger angekündigt wird, mich aber sehr überrascht hat. Meiner Meinung nach gibt es hier großes Trigger-Potential (Spoiler!): die Protagonistin setzt sich in einen Brunnen und schneidet sich die Pulsadern auf; sie plant, ihr Blut über das Wasser im ganzen Garten zu verteilen und ihn so wiederzubeleben. Diese Szene ist zwar nicht besonders graphisch, aber doch recht ausgiebig beschrieben und ich kann mir vorstellen, dass einige Leser Probleme damit haben könnten. Mich hat die Umsetzung wirklich gestört. Es war für die Handlung nötig und irgendwie war absehbar, dass es so kommen würde, trotzdem wird das ganze in meinen Augen ziemlich romantisiert und es ist gefährlich, dass es keine wirklichen Konsequenzen hat. Aber natürlich kann es auch sein, dass ich das zu eng sehe...

Das Ende hat mir dagegen gut gefallen. Zwar war alles, wie bereits erwähnt, ein wenig zu einfach - natürlich gibt es eine bequeme Lösung für alle Probleme - aber dennoch ist der Abschluss sehr schön und auch emotional. Er passt wirklich zum Rest der Geschichte und ist sehr befriedigend.


Insgesamt hat mir "Die Göttin der Rosen" gut gefallen. Die Geschichte hat zwar einige Schwächen (vor allem in Bezug auf die Charaktere), aber gerade in der zweiten Hälfte passiert einiges. Die romantische Beziehung ist im Großen und Ganzen glaubwürdig dargestellt und die Mythologie wurde gut verarbeitet, ebenso die Thematik von der Schönen und dem Biest.

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