Montag, 24. Oktober 2016

Rezension | "Irgendwo im Glück" von Anna McPartlin

Random House Audio | Audio CD | 6 h 48 | 29. August 2016 | 978-3-8371-3524-4




Der Schmerz endet nie, die Liebe endet nie.
Du bist Mutter, Tochter, Geliebte.
Maisie Bean steht vor einer Versammlung von Studenten und beginnt, von der Vergangenheit zu sprechen, von einer Zeit voller Freude, Lachen und Wärme. Und voller Schmerz: Genau 20 Jahre ist es her, dass ihr Sohn Jeremy starb.
Am Neujahrstag 1995 verschwand der 16-jährige mit seinem besten Freund. Es folgten vier Tage der Ungewissheit, des Bangens, der Hoffnung. Aber es waren auch Tage der Wahrheit, der neuen Anfänge, der Freundschaft und Liebe. Und bei aller Trauer hat Maisie daraus eine wichtige Botschaft mitgenommen ...

Irgendwo im Glück ist mein zweiter Roman der Autorin Anna McPartlin, die in Deutschland spätestens seit ihrem Werk "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" (bei mir noch ungelesen) bekannt geworden ist. "Weil du bei mir bist" war mein erstes Buch von ihr, jedoch habe ich das schon vor einigen Jahren gelesen. Trotzdem ist sie mir als Autorin in Erinnerung geblieben, weshalb ich mich auf ihr neues Buch gefreut habe.

Die Geschichte ist in zwei Zeitschienen aufgeteilt: Der Gegenwart und die Vergangenheit, wobei ersteres nur am Anfang und am Ende eine Rolle spielt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Vergangenheit. Denn diese soll die Geschichte von Maisie und ihren beiden Kindern erzählen. Meiner Meinung nach ist sie sehr toll erzählt und bietet viele verschiedene Facetten, die nicht nur fesselnd und spannend sind, sondern auch berühren und bewegen. Familiendrama, eine neue Liebe, Geheimnisse und Tod halten für den Plot einiges bereit. Die einzelnen Höhepunkte der Geschichte waren sehr gut ausgewählt. Letztlich wird sie aber auch von den starken Charakteren getragen, ebenso von einer heftigen Botschaft und offensiver Gesellschaftskritik, die erst am Ende wirklich zur Sprache kommen. Doch die Kritik ist sehr konrekt, nicht in Watte gepackt und macht die Moral der Geschichte mehr als deutlich.

Auch wenn mir die Geschichte grundsätzlich gefallen hat und mir auch packend erschien, ging mir persönlich einiges an Spannung verloren. Jeremys Verschwinden konnte mich nicht wirklich fesseln. Das lag vor allem daran, dass der Plot von hinten aufgerollt, das Ende vorweggenommen wird und so im Vorhinein schon klar war, was mit ihm passieren wird. Das hat zwar nichts an der Tragik und an den Emotionen geändert, die die Geschichte ohne Zweifel perfekt transportiert, allerdings fand ich es schade, denn Jeremy ist als Schlüsselfigur und als Paradebeispiel für die Botschaft der stärkste Charakter. Seine Wirkung und seine Entwicklung gingen meiner Meinung einfach ein wenig unter. Ich weiß, dass die Autorin gerne mit Rückblenden "spielt", jedoch fand ich die Zeitschiene der Gegenwart, die den Schluss vorweg nimmt, ein wenig unglücklich geschrieben.

Gut gefallen hat mir der Schreibstil. Der Plot ist in der dritten Person geschrieben und aus der Sicht verschiedener Charaktere. Im Vordergrund stehen zwar Maisie und Jeremy, aber auch andere Figuren tragen zum Verständnis einiges aus ihrer eigenen Perspektive bei. Auch McPartlins Sprache finde ich wunderbar. Sie schafft es, mit jedem Wort echte Emotionen und Gefühle zu transportieren. Das wichtigste für mich an einem Hörbuch ist natürlich die Stimme. Zugegebenermaßen habe ich mir diesmal vorher nicht die Hörprobe angehört, aber Nina Petri hat mich nicht enttäuscht. Ich mochte ihre Stimme und ihre Artikulation. Wie heißt es auf der Internetseite von Random House? "Sie trifft genau den richtigen Ton." Dem kann ich nur zustimmen.

Wegen des Covers – das diesmal weiß, statt schwarz ist – hatte ich eine fröhliche, nicht ganz so dramatische Geschichte erwartet. Aber im Ernst: Was wäre Anna McPartlin ohne ihre tragischen Charaktere? Die Gestaltung des Covers finde ich trotzdem sehr gelungen. Definitiv ein Eyecatcher.

 
Irgendwo im Glück hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine schöne Geschichte mit tollen Charakteren, die eine wichtige Botschaft vermittelt, vor allem für die 90er Jahre. Auch wenn mir leider das Leseerlebnis ein bisschen verloren gegangen ist, ist es ein empfehlenswertes (Hör-)Buch.

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Herzlichen Dank an die Verlagsgruppe Random House für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr Irgendwo im Glück schon gelesen?
Oder steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Wochenstart.

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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt der Verlagsgruppe Random House und dem Rowohlt Verlag.
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